1. Was bitte?
Ich staunte nicht schlecht als ich zum ersten Mal dieses typische Beispiel amerikanischer Ausdrucksweise kennen lernte. Als ich das Bild näher ansah, fühlte ich mich angesprochen. Ein verärgerter Golfer und erst noch in Erklärungsnöten.
Auf gut Deutsch heisst das, dass es sinnlos ist, darüber nachzudenken, was hätte geschehen sollen, sein können oder wäre gewesen wenn. Ein Versuch also, eine Diskussion zu verkürzen, die sich auf die Vergangenheit konzentriert und somit keine Lösung für ein tatsächliches Problem bietet.
Es erinnert mich irgendwie an die SPD vor einigen Jahren, siehe https://www.youtube.com/watch?v=qt_ppEL7OLI, aber fokussieren wir erst mal auf Golf.
2. Vorbereitung des Umfelds
Er trifft zum Spiel ein, schwingt in der Tee-Box den Schläger etwas ungelenk, räuspert gefolgt von einem herzhaften Huster. Dann folgt ein «Hmmh, Hmmh, ich glaube ich muss nochmal» und der Rest der Botschaft geht unter in einem weiteren Hustenanfall. Beim nächsten Schwung, es bleiben ja noch ein paar Minuten, scheint das Hüftgelenk zu knacken oder war es das Knie das mit der Arthrose? Keine Schande, im Seniorenalter trägt ein jeder Arthrose mit sich herum. Jetzt noch ein paar Schwünge begleitet von einem tiefhergeholten «Uuaahh». Er ist bereit für’s Spiel.
3. Vertiefung des Eindrucks
War der erste Schlag schon mal nicht schlecht, so ging es von da weg ganz ordentlich. Nun kommt die Kür. An diesem Loch muss er punkten, mehr als Par ist ungehörig. Ziel fixieren, in Position gehen, Schläger bereitstellen, Ball ansprechen und dann...? Schlag abgebrochen mit einem „UUhh“. Die Nervosität und der selbst auferlegte Druck scheint sich in den Rücken zu verlagern. Publikumswirksam greift der Golfer ans Kreuz, bewegt sich ein paar Mal nach vorne und nach hinten und macht sich wieder auf zum Schlag. Ziel fixieren etc und mit einem Mitleid erweckendem „Ouuuuuh“ fliegt der Ball mit irrer Geschwindigkeit auf den Bunker rechts zu. “Link, Links“ es hilft alles nichts, er landet im Sand, „Spiegelei“ meint der mitfühlende Flightpartner
Das Spiel, ein stetes Auf und Ab. Gegen Ende des Kurses, wir sind jetzt bei Loch 16 bringt er ein bemitleidenswertes Hinken ins Spiel. Ballwechsel, bzw. Wechsel der Marke könnte die Performance vielleicht positiv beeinflussen. Schließlich ist die eine Marke bekannt für Fehlerverzeihendes weites fliegen, während die andere das Gefühl verbessert, mehr Spin bringt und das Fairway in direkt gerader Linie bewältigt.
Es hilft alles nichts, das Spiel ist zum abwinken. Der Schläger wird im Bag versenkt. Er denkt schon daran seine Ausrüstung strafhalber nicht zu reinigen und direkt in die dunkle Caddie-Box zu sperren. Es ist ja offensichtlich, das Material war heute nicht gut genug und hat ihn für immer vor seinen Kollegen blamiert.
4. Suche nach Verständnis
Die Blamage des Jahres liegt nun einige Minuten hinter ihm. Er sitzt an der Clubbar, sippt an seinem Bier das ihm nicht recht schmecken will. Zähneknirschend stellt er fest, dass er heute mehr als 10 Schläge hinter seinen Freunden liegt. Das rumort in seinem Innern, die Niederlage wiegt schwer und gar auf seinem Magen. Es wird gesagt, dass man Enttäuschungen oder Depressionen durch das offene Gespräch vermeiden bzw. loswerden kann. Er nimmt noch einen herzhaften Schluck, dann noch einen und beginnt dann mit “wäre es heute Morgen…, dann hätte ich… und könnte mich jetzt…“. „Ja, ja, klar“ meint dazu ganz trocken der Flight-Älteste “ hätte meine Tante einen Pimmel, so wäre sie mein Onkel und könnte mit uns bechern“. Totenstille.
Die nette Rosi nimmt eine Bestellung auf was weitere Bemerkungen zum Thema verhindert.
5. No äs Bier
„Yeah, this is my bestseller” meinte seinerzeit der Karikaturist des Bildes und überzeugte mich in seinen Cartoon zu investieren. Heute da, tippe sinnige Zeilen in den Computer, denke an das "hätte-sollte-könnte" Phänomen das uns Golfer schon bald wieder begleitet. Die guten Kommentare werden auch nicht ausbleiben.
«Frölein, noch ein Bier», ist wohl die beste Medizin den Schmerz zu lindern, oder?
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