........vor dem finalen Putt.
Das Gefühl kennst Du. Mit dem letzten Stoß zum Club Meister, MatchPlay Champion oder Du gewinnst das Turnier und damit die Anerkennung aller Anwesenden.
Zum x-ten Male studierst Du das Green, prüfst den Wind, entfernst Hölzchen, Blätter oder anderes störendes Material, welches den faden geraden Weg ins Loch hemmen könnten. Du spürst die Unruhe Deiner Mitspieler, deren mögliche Freude oder auch Schadenfreude. Dein punktgleicher Gegner beobachtet Dich aufmerksam, Du willst das Sieg entscheidend Birdie einlochen, er braucht nur ein Par zu spielen, liegt aber unglücklich. Der Schweiß rinnt in Strömen von Deiner Stirn, es ist überraschend heiß am letzten Loch, dabei zeigt das Thermometer nur gerade 17 °C an.
Gerade eben positionierst Du Dich nochmals, eine kleine Probebewegung mit dem zuverlässigen Putter von Ping. Genau jetzt muss sich doch die blöde Biene auf Deinen Ball setzen. "Hier gibt keinen Nektar zu schlürfen", denkst Du. Du entspannst all Deine Muskeln, atmest tief durch. Konzentration ist der Vater des Sieges. Nochmals ausrichten, Ziel fixieren, in Stellung gehen. Jetzt sorgfältig ein letztes Mal die Schwunggeschwindigkeit und den Tipp andenken. "Ich bin bereit, ich spüre die Nähe des Sieges".
Du lässt den Putter vom Stapel, lässt ihn ohne Hektik zielorientiert auf den Ball bewegen, den Ball antippen, führen und wegschwingen. Eine runde und kontrollierte Bewegung. Er nimmt Fahrt auf, rollt gleichmäßig der geplanten Linie entlang auf das Bälle verschlingende Loch zu. Dann springt noch kurz auf wegen eines Kiesels, den Du übersehen hast und ist nun bereit einzutauchen in die Tiefe der Endstation
Die Menge schreit auf, es sind zwar nur 3 Kollegen, es ist geschehen! Du reißt die Arme hoch, aus Frust oder Freude, ich überlasse Dir Leser das Ende der Szene selbst auszudenken. Aufatmen, es ist vorbei und in bester Gesellschaft. Das Gefühl Deines Erfolgs kann nichts toppen, nicht einmal die berühmten finalen Putts der Golfgeschichte:
1. Tiger Woods – 2008 U.S. Open: Tiger Woods machte einen legendären 12-Fuß-Putt auf dem 18. Grün im Finale der U.S. Open 2008, um in ein Playoff zu gelangen, das er später gewann. Dieser Putt ist besonders bemerkenswert, weil Woods mit starken Schmerzen aufgrund einer Knieverletzung spielte.
2. Jack Nicklaus – 1986 Masters: Jack Nicklaus, auch bekannt als "Der Goldene Bär", machte beim Masters 1986 einen entscheidenden Putt auf dem 17. Loch, der ihm half, das Turnier zu gewinnen. Es war sein sechster Masters-Sieg und einer der ikonischsten Momente in seiner Karriere.
3. Justin Leonard – 1999 Ryder Cup: Bei der Ryder Cup 1999 versenkte Justin Leonard einen unglaublichen 45-Fuß-Putt auf dem 17. Loch während des entscheidenden Singles-Matches. Dieser Putt half dem US-Team, eines der größten Comebacks in der Geschichte des Ryder Cups zu vollziehen.
4. Payne Stewart – 1999 U.S. Open: Nur Monate vor seinem tragischen Tod gewann Payne Stewart die U.S. Open 1999 mit einem dramatischen 15-Fuß-Putt auf dem letzten Loch. Dieser Putt sicherte ihm den Sieg mit einem Schlag Vorsprung.
5. Phil Mickelson – 2004 Masters: Phil Mickelson gewann sein erstes Major-Turnier bei den Masters 2004, indem er auf dem 18. Grün einen 18-Fuß-Putt für Birdie machte. Dieser Moment ist einer der emotionalsten in seiner Karriere.
Viel Erfolg bei Deinem nächsten Spiel.
P.S. Auch dieser Putt könnte Spaß machen, aber leider haben wir kein passendes Grün auf der Oberen Alp: https://www.youtube.com/watch?v=AUGCQwMwdu8
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